Blutspender Volker Klebaum mit Natascha Lörper-Blachnik, Mitarbeiterin des DRK-Blutspendedienstes.
Volker Klebaum spendet bereits zum 53. Mal Blut. Um die Entnahme kümmert sich Natascha Lörper-Blachnik, Mitarbeiterin des DRK-Blutspendedienstes. (Foto: P. De Filippo)

Leben retten in zehn Minuten

Regelmäßig stellt der LWV seinen Ständesaal in Kassel zur Blutspende zur Verfügung

In zehn Minuten kann man vieles tun: Ein Eis essen, ein paar Seiten in einem Buch lesen oder vielleicht sogar ein Leben retten. Denn genauso lange dauert normalerweise eine Blutspende. Beim Termin, zu dem der DRK-Blutspendedienst in den Ständesaal des Landeswohlfahrtsverbands Hessen eingeladen hatte, nutzten viele Menschen die Möglichkeit, mit ihrer Spende etwas Gutes zu tun. Denn gerade in den Sommermonaten sind Blutpräparate knapp.

BLUTSPENDE IM SOMMER BESONDERS GEFRAGT

Routiniert steuert Volker Klebaum auf die Liege im hinteren Teil des Raumes zu, legt sich hin und lässt sich von Natascha Lörper-Blachnik die Armvene punktieren. Seine Gelassenheit ist nachvollziehbar, denn immerhin ist es heute bereits seine 53. Blutspende. „Bis jetzt ist immer alles gutgegangen“, sagt er und lacht. Klebaum ist einer von 51 Menschen, die an diesem Nachmittag im Ständesaal des LWV Blut spenden. Eine gute Quote, wenn man bedenkt, dass der Termin mitten in den Ferien stattfindet.

„Im Sommer gibt es erfahrungsgemäß eine Versorgungslücke“, sagt Almut Roth vom DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen. Viele Menschen seien im Urlaub und die Termine deshalb deutlich schlechter besucht. Der Bedarf an Blutpräparaten sei aber natürlich immer gleich. Umso dankbarer sei sie für den Zuspruch und die Möglichkeit, regelmäßig den Ständesaal des LWV für eine Blutspendeaktion nutzen zu können.

ERST DURCHCHECKEN, DANN SPENDEN

Auch Andrea Seidel ist an diesem Nachmittag in den Ständesaal gekommen, um Blut zu spenden. Doch bevor es soweit ist, muss sie ein paar Stationen durchlaufen. Zunächst füllt sie einen ausführlichen Fragebogen aus, in dem unter anderem Vorerkrankungen und die Einnahme von Medikamenten abgefragt werden. Anschließend misst Laborant Robin Fritz Töppe Blutdruck und Körpertemperatur der potenziellen Spenderin. Auch der Hämoglobin-Wert – die Konzentration des roten Blutfarbstoffs – wird nach einem kleinen Piks in den Finger bestimmt. Bei Andrea Seidel ist alles im Normbereich.

Schließlich folgt eine Untersuchung durch Dr. Ahmad Shahbazfar, der als Mediziner die Eignung des Spenders dokumentiert und auch wichtige Fragen rund um die Blutspende klärt. Für Menschen, die zum ersten Mal spenden, nimmt sich der Arzt besonders viel Zeit. Dazu gehört Christian Wolf. Er wolle mit seiner Spende einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten, sagt er: „Denn auch ich könnte irgendwann mal in eine Situation kommen, in der ich auf Spenderblut angewiesen bin.“

KREISLAUF WIEDER IN SCHWUNG BRINGEN

Etwa 500 Milliliter Blut werden einem Spender entnommen, um daraus im Anschluss Blutpräparate – unter anderem Erythrozytenkonzentrate, Blutplasma und Thrombozyten-Konzentrate – herzustellen. „Wenn alles nach Plan läuft, dauert das jeweils nur fünf bis zehn Minuten“, erklärt Teamleiterin Corinna Schröder vom DRK-Blutspendedienst. Nach der Entnahme ruhen sich die Spender noch einige Minuten aus. Auch Getränke und kleine Snacks stehen bereit, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.

„Die meisten verkraften die Blutspende gut“, sagt Corinna Schröder. Trotzdem würden die Spender anschließend überwacht und könnten bei Bedarf mit Medikamenten oder Infusionen versorgt werden. „Das kommt aber zum Glück sehr selten vor.“ Auch Christian Wolf fühlt sich nach seiner ersten Blutspende wohl. „Das war auszuhalten und ich habe das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.“

Wer dieses Mal den Blutspendetermin verpasst hat, kann sich merken: Der Landeswohlfahrtsverband Hessen stellt den mit Bussen und Bahnen gut erreichbaren Saal im historischen Ständehaus (Ständeplatz 6-10, 34117 Kassel) in regelmäßigen Abständen dem DRK-Blutspendedienst zur Verfügung. Der nächste Termin dort ist am Donnerstag, 17. Oktober.

TEILEN

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert