Landespolizeipfarrer Ulrich Briesewitz (Mitte) und der Polizeiseelsorge-Beirat unterstützen Matha Töppe und Niels Niemeyer von den Stiftungsforsten Kloster Haina tatkräftig bei einer gemeinsamen Baumpflanz-Aktion. (alle Fotos: Gesa Coordes)

„Wichtiger Erholungsraum!“

300 neue Bäume für den LWV-Wald

Noch sind die 300 Weißtannen und Douglasien im Waldgebiet Vossberg der Stiftungsforsten Kloster Haina des LWV Hessen nur etwas mehr als kniehoch. Doch sie sollen Klimawandel, Borkenkäfern und Stürmen besser trotzen als die Fichten, die früher auf der 3000 Quadratmeter großen Fläche standen. Die Setzlinge sind Teil der Aktion „Wald und Kirche“, mit der die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck innerhalb von sieben Jahren dafür sorgen will, dass 700.000 neue Bäume in der Region wachsen. Gespendet wurden die Pflanzen im Wert von 500 Euro nun vom Polizeiseelsorge-Beirat der Landeskirche, der jetzt bei Vitos Haina tagte.

MEHR VIELFALT UND ALTE SORTEN BEI DEN SETZLINGEN

„Der Wald ist ein wichtiger Erholungsraum. Das ist vor allem für Menschen in belasteten Berufen wichtig“, erklärt Landespolizeipfarrer Ulrich Briesewitz den Hintergrund. Um die 175 Weißtannen und 125 Douglasien zu pflanzen, wählten Forstbetriebsleiterin Martha Töppe und Revierförster Nils Niemeyer einen Standort, der nach dem Sturm Friederike 2018 und dem Fichtensterben durch den Borkenkäfer komplett kahl war. Anstelle der Fichten-Monokulturen setzen sie nun auf unterschiedliche Baumarten: „Bei den Weißtannen und Douglasien hat sich gezeigt, dass sie den Klimawandel bislang überstehen“, erläutert Niemeyer. Auch der Borkenkäfer gehe bislang gar nicht an die Weißtannen und selten an Douglasien, die bis zur letzten Eiszeit in der Region heimisch waren.

Um die Setzlinge zu schützen, muss der Stiftungsforst allerdings viel Arbeit und Geld investieren. Weil vor allem Rehe gern an jungen Tannen und Douglasien knabbern, hat der Eigenbetrieb des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen ein Gatter um das Areal errichtet, das aus den Werkstätten von Vitos Haina stammt. Allein für diese Fläche koste dies rund 4.000 Euro für Material und Arbeitszeit, so Niemeyer.

FRÜHJAHRS- UND HERBSTPFLANZUNG: INSGESAMT 70.000 BÄUME

Dabei bildet das Areal nur einen kleinen Teil der Standorte im Stiftungsforst, die derzeit aufgeforstet werden. In diesem Herbst werden 18 Hektar mit Nadelbaumarten neu bepflanzt. Das kostet rund 150.000 Euro, der größte Posten sind die Zäune. In diesem Jahr werden insgesamt rund 70.000 Bäume im Stiftungsforst gepflanzt, wobei die während der Frühjahrspflanzung schon in die Erde gebrachten Laubholzarten wie Eichen, Bergahorne, Robinien, Edelkastanien, Elsbeeren, Baumhasel und Schwarznüsse dabei mit eingerechnet sind.

Die Gelder für die neuen Bäumchen, die jetzt im Waldgebiet Vossberg gepflanzt wurden, stammen aus Spenden und Kollekten, die bei Gottesdiensten gesammelt wurden. Der Polizeiseelsorge-Beirat, der die Gaben überbrachte, tagt zweimal im Jahr. Das Treffen in Haina hatte die Polizei- und Notfallseelsorgerin Sabrina Niemeyer organisiert, die mit ihrem Ehemann – Förster Nils Niemeyer – im benachbarten Battenhausen wohnt. Der aus Pfarrern und Polizisten zusammengesetzte Beirat nutzte seine Tagung, um die – auch für die forensische Psychiatrie in Hessen zuständige – Klinik und das Areal des Klosters Haina kennenzulernen. Die Polizeiseelsorge bietet als „Schutzraum für Schutzleute“ unter anderem neben Einsatzbegleitung und Bildungsveranstaltungen auch geistliche Begleitung bei Einkehr- und Pilgertagen an.

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