Gruppenfoto mit Feldbergschülern und Rotary-Mitgliedern
Gruppenfoto mit Feldbergschülern und Rotary-Mitgliedern

Ideen gegen den Hunger

LWV-Feldbergschüler unterstützen Familien in Äthiopien

„Wir spenden einen Brunnen, 20 Ziegen und acht Pakete mit Saatgut für den Gemüseanbau“, verkünden Brian, Diano und Aaron aus der Schülerprojektgruppe beim großen Abschlussplenum ihres Projektes „Tierische Starthilfe für Äthiopien“ voller Stolz. Getroffen hatten sich dazu jetzt die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte der Idsteiner Feldbergschule.

Die Einrichtung ist eine von insgesamt 15 LWV-Förderschulen in Hessen. Die Feldbergschule hat den Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung und ist Schule für kranke Schülerinnen und Schüler, also für junge Patienten und Patientinnen, die derzeit in der vitos Klinik für Psychische Gesundheit behandelt werden und zum Beispiel von autistischen Erkrankungen oder Depressionen betroffen sind.

Um die notwendigen finanziellen Mittel für ihr Projekt „Tierische Starthilfe für Äthiopien“ zu erwirtschaften, haben die engagierten jungen Helferinnen und Helfer auf dem vergangenen Idsteiner Weihnachtsmarkt selbst Hergestelltes verkauft. Im Rahmen der „Schulischen Produktion“ war zuvor ein vielfältiges Warenangebot entstanden. Dazu zählten etwa Seifen, hochwertige Backmischungen oder Holzwichtel.

Joleen, Navid und Lotta sind sich einig, dass es viel Spaß gemacht hat, in der Projektwoche Werkstücke für den Verkauf herzustellen, mit dem sie einen Erlös von 2.000 Euro erzielt haben. Daneben haben sich alle Lerngruppen intensiv mit dem Land Äthiopien und den äußerst schwierigen Lebensbedingungen vor allem der Landbevölkerung, durch die zunehmenden Dürreperioden beschäftigt. Die Folgen für das Überleben der Familien sind oftmals verheerend: Wasserquellen trocknen aus, das Vieh verendet und fruchtbares Weideland geht verloren. Eine Katastrophe für die Menschen, für die die Landwirtschaft häufig die einzige Einkommensquelle darstellt.

Mit einer spannenden Präsentation haben die Schülerinnen und Schüler jetzt noch einmal die vielen Stationen von der Entwicklung der Projektidee, über den Startschuss, die Produktions- und Thementage bis zum erfolgreichen Verkaufsstand lebendig werden lassen. Ein besonderes Highlight stellte dabei der Besuch eines Teams von Terra Tech in der Schule dar. Mit der Hilfsorganisation hat die Feldbergschule bei diesem Projekt eng kooperiert. Beim Besuch von Terra Tech haben die Schülerinnen und Schüler anschaulich erfahren, welche Folgen es insbesondere für Kinder und Jugendliche hat, ständig unter Hunger zu leiden.

Beeindruckt hat die Schüler, wie sich das Leben der Familien durch den Bau eines Brunnens und eines Saatgut-Paketes mit wichtigen Werkzeugen verbessern lässt. „Eine Ziege kostet 50 Euro. Damit kann schon Leben gerettet werden“, wissen die Kinder und Jugendlichen inzwischen und hatten sich deshalb vorgenommen, den Familien so viel Starthilfe wie möglich zu geben.

4000 EURO GESAMTSPENDE

Darum freute sich die Schulgemeinde ganz besonders über ihre Gäste vom Rotary-Club Bad Camberg-Idstein beim Abschlussplenum. „Ein tolles Projekt, das wir gerne unterstützen möchten“, würdigten die Vertreter des Rotary-Clubs Wolfgang Wolter, Erhard Anders und Dieter Wölfinger das Engagement der Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte. Unter begeistertem Applaus der Schulgemeinde verdoppelte der Rotary-Club den erwirtschafteten Erlös der Feldbergschüler auf eine Gesamtspende von 4000 Euro. Dabei zeigte sich der Rotary-Club besonders überzeugt von der langfristig angelegten Projektkultur der Schule, in der die Schülerinnen und Schüler in einem sozialen Projekt mit wirtschaftlichem Charakter gemeinsam aktiv werden, mitbestimmen, mitgestalten und gleichzeitig etwas für andere tun.

Schulleiterin Susanne Werner bedankt sich abschließend bei allen Beteiligten, den interessierten Unterstützern, Freunden und Spendern, die diesen Erfolg ermöglicht haben, denn die Schule schaut inzwischen auf eine 23jährige Projektkultur zurück, die unter dem Baustein „Schau mal über’n Tellerrand“ einen festen Baustein des Schulprogramms darstellt. Unterbrochen nur durch eine dreijährige, coronabedingte Zwangspause haben die Schülerinnen und Schüler inzwischen 20 verschiedene Projekte in fast allen Teilen der Welt unterstützt: Von einem Straßenkinderprojekt in Bolivien über Hilfe für AIDS-Waisenkinder in Swasiland bis hin zum Brunnenbau in Kambodscha.

„Dieses Engagement ist für uns immer wieder ein jahresbegleitendes Großprojekt mit hoher Beteiligung unserer Schülerinnen und Schüler“, zieht Schulleiterin Werner zufrieden Bilanz. Sie freut sich wie die anderen Beteiligten schon auf das jetzt noch zum Abschluss des Projektjahres anstehende gemeinsame Fest, bei dem auch schon erste neue Ideen für das nächste Schulprojekt gesammelt werden.

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